Das in Zusammenhang mit Themen der Identitätsfindung oft genannte Wort Trans steht für Transgeschlechtlichkeit – und es bedeutet, dass die Geschlechtsidentität nicht oder nicht vollständig mit dem in der Regel anhand äußerer Merkmale vor oder unmittelbar nach der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt. (siehe entsprechender Beitrag in Wikipedia).
Ja, ich gehöre zu diesem Personenkreis – und ja, ich verstehe mich als trans. Ich bin kein Mann, auch wenn viele Menschen das immer noch oder auf den ersten Blick oder wie auch immer in mir zu erkennen glauben. Und meine Identität ist kein Spleen oder eine Vorliebe oder sonst was. Mich als Mann zu bezeichnen, verletzt mich und ist deshalb diskriminierend – das sollte klar sein. Und es ist mir – soviel außerdem zur Klarstellung – herzlich egal, ob der jeweilige Gegenüber Probleme hat, mich in meiner „neuen“ Identität zu akzeptieren: Es geht hier nicht um Befindlichkeiten, sondern um mein Leben. Kurz gesagt: Ich wäre Euch sehr verbunden, wenn Ihr mich respektiert, wie ich auch Euch respektiere.
Dazu gehört auch, mich mit meinem richtigen Namen anzusprechen – er lautet Peter Carla. Ja, ich akzeptiere auch nur meinen „alten“ Namen Peter. Aber ich freue mich sehr, wenn ihr mich richtig anredet. Und es ist ebenfalls schön für mich, wenn ihr die ganzen männlichen Attribute und Pronomen vermeidet und neutrale Formen nutzt. Und nein, ich brauche niemanden, der mir erklären müsste, wer ich „in Wirklichkeit“ bin oder dass es nur zwei Geschlechter gäbe. Darauf gibt es nur eine Antwort: Das Geschwurbel muss und will ich nicht ertragen. Deshalb – Tschüss!



Leider wurde und werde immer noch meist voreilig als männlich identifiziert, obwohl ich ein nichtbinärer Mensch bin und dies auch durch meine Kleidung zum Ausdruck bringe. Und tatsächlich erlebe ich (sogar ziemlich starke) Gender-Dysphorie, wenn ich schriftlich oder auch mündlich als „Herr …“ angesprochen werde. Ganz offen: Ich hasse das. Hier gibt es Tipps, wie diese für mich unangenehme Anrede vermieden werden kann.
Ich verstehe mich als transfeminin – dieser Begiff wird verwendet in der Abgrenzung zum Begiff transweiblich/Transfrau, der ja eine quasi digitale Veränderung von der männlichen zur weiblichen Identität beschreibt. Ich bin also nichtbinär, was die Sache meiner Ansicht nach am besten auf den Punkt bringt.
Trans bedeutet „Übergang“. Bedeutet das auch, dass Transmenschen äußerliche Veränderungen vornehmen lassen oder Hormone nehmen? Ja, das kann so sein – muss aber nicht.
Ich selbst schätze meinen Körper, meine Stimme und meine Geschlechtsteile so, wie sie sind und strebe deshalb keine medizinische Veränderung an. Weil es meist keine genderneutrale Alternative gibt, nutze ich auch in aller Regel die für Männer ausgewiesenen Toiletten und Umkleiden – denn ich denke, dass dies am wenigsten Aufmerksamkeit erregt. Außerdem möchte ich auf keinen Fall gegenüber Frauen aufdringlich wirken. In der Presse wird ja fortwährend jede Menge Unsinn zu diesem Thema veröffentlicht.
Das ganze Thema hat übrigens mit Sexualität nichts zu tun. Sexualität und Identität werden schnell zusammengeworfen, sind aber voneinander unabhängige Themen.
(Dezember 2025)
